02/07/2024 0 Kommentare
Preisverleihung Chrismon Jurypreis in Berlin
Preisverleihung Chrismon Jurypreis in Berlin
# Rückschau
Preisverleihung Chrismon Jurypreis in Berlin
"Wir haben es gewuppt" - Die Jugend kann mit ihren innovativen Ideen Stolz auf sich sein. Ein Erfahrungsbericht von Jessica Zimmermann:
"Am 4. Juni ging es nach Berlin zur Preisverleihung des Jurypreises für die Kategorie Jugend des diesjährigen Chrismon Preises. Das Ganze fand Unterstützung durch die KD-Bank, das Gustav-Adolf-Werk und Gemeinderief-Magazin für Öffentlichkeitsarbeit. Insgesamt gab es 174 Gemeinden, die sich beworben hatten. Um elf Uhr ging es mit dem Gottesdienst der Evangelischen Kirchengemeinde Berlin Mariendorf-Süd los. Der 84-jährige Pfarrer hielt eine sehr moderne Predigt an diesem Trinitatis-Sonntag. Er erinnerte aber auch an die jüdischen Wurzeln und einem nahen Gott. Dabei zitiert er Dietrich Bonhoeffer und erinnert daran, dass wir in Jesus einen Gott haben, der nicht allmächtig ist, sondern ein Gott der nah am Menschen dran ist.
Im Anschluss folgt die eigentliche und zum siebten Mal stattfindende Preisverleihung. Die stellvertretende Chefredakteurin von Chrismon Claudia Keller eröffnet mit freudigen Worten den Tag. Darauf folgt eine wunderschöne Interpretation des Liedes "Oh-Happy", denn es gibt für alle guten Grund zum Feiern. Der Preis für besondere Gottesdienste geht direkt an die Gemeinde vor Ort. Aus erster Hand kann ich euch berichten, zu Recht. Eine großartige Sängerin und ganz viele sympathische Gemeindemitglieder vor Ort durfte ich kennen lernen. Im Anschluss gab es ein internationales Mahl, das war so lecker, da hatte man Lust bekommen auf mehr. Die Preise wurden neben Claudia Keller von Enno Haaks und Stefan Lotz verliehen, alle drei sehr sympathische Menschen aus der christlichen Mitte.
Zurück zur Preisverleihung: Aus Halle reiste eine Gruppe an, die ein wunderbares "Bauwagenprojekt" ins Leben gerufen haben für das Plattenbauviertel in Halle Silberhöhe. Von christlichen Sozialarbeiter*innen und Ehrenamtlichen betreut, aber auch Leben, Gemeinschaft und Freude in ein Viertel bringen, welches vor allem mit Armut zu kämpfen hat. Persönlich hat es mich sehr gefreut, weil es gleich zwei Preise für dieses Projekt gab. Einmal den Publikumspreis und einmal den Jurypreis.
Persönlich beeindruckt war ich von dem Nachhaltigkeitsgedanken der Evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Blankenburg gewesen. Diese haben den Preis für Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising gewonnen, um einen neuen 3D-Drucker anzuschaffen. Die Gemeinde produziert einen originalgetreue 3-D-Miniaturnachbildung des Gemeindetaufengels aus dem Mittelalter. Diesen sollen Förderer als Geschenk für Spenden erhalten. Auch die Gemeinschaft "Quellort Marienfließ" denkt sehr nachhaltig. Diese gewannen den Kirchenrenovierungspreis für die Rettung eines ehemaligen Taufsteines, der nun in der freien Natur wieder aufgestellt wurde.
Der musikalische Jurypreis ging an das Ensemble "Augenblick" aus der evangelischen Kirchengemeinde St. Michael Neubrandenburg. Die Truppe wurde von Jugendlichen in der Corona-Zeit gegründet und haben einen Weg gefunden, gemeinsam miteinander zu singen. Mir hat die Gesangeinlage der Gruppe eine richtige Gänsehaut bereitet, so schön empfand ich den Gesang. Stillvoll gekleidet waren die jungen Erwachsenen auch noch, besonders die blaue Fliege war richtig schick.
Kurz bevor wir an der Reihe waren, den Preis entgegenzunehmen, da bin ich doch tatsächlich etwas nervös geworden vor Aufregung. Das strahlende Gesicht konnte ich mir natürlich nicht verkneifen. Auch die Gelegenheit etwas zu sagen, ließ ich mir nicht nehmen. Als erstes gab es einen großen Dank an die Ideen, das Engagement und den Einsatz unserer Jugendlichen und jungen Erwachsenen, welche das Projekt „historisch-politische Jugendfreizeit 2023“ bis hier hin gestaltet und getragen haben. Eine kleine Brücke zur Predigt konnte ich auch noch schlagen, der Bezug zu den jüdischen Worten war mir besonders wichtig. So zitierte ich die Shoa Überlebende Edith Bader DeVries, welche sagte „Nicht mit zu hassen bin ich da – mit zu lieben bin ich da“. Diese starken Worte tragen auch unsere Jugendlichen im Herzen und haben sich in der Ausgestaltung der Freizeit viele Gedanken gemacht, um aus der Geschichte zu lernen: für ein heute, das in einer Gemeinschaft des Miteinander steht. Jetzt stellt sich nur noch eine Frage, was den Preis anbelangt, wo werden wir diesen als Gemeinde aufhängen?"
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