Holocaustgedenken - 25 Jahre dem Erinnern einen Raum gegeben

Holocaustgedenken - 25 Jahre dem Erinnern einen Raum gegeben

Holocaustgedenken - 25 Jahre dem Erinnern einen Raum gegeben

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Holocaustgedenken - 25 Jahre dem Erinnern einen Raum gegeben

In diesem Jahr erinnern die drei Schwestern der Familie Sidrer an das Überleben ihrer Eltern im Ghetto von Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens. Die Schwestern kommen aus Israel und aus den USA nach Deutschland, um an diesem Gedenkabend stellvertretend für die vielen Opfer des Holocaust vom Schicksal ihrer Familie zu erzählen.

Die sechsköpfige Familie der Mutter unserer Gäste lebte vor dem Krieg in Kaunas, der zweitgrößten Stadt Litauens und betrieb dort eine eigene Fleischerei. Die jüdischen Familien stellten damals ein Drittel der Bevölkerung von Kaunas. Dieses jüdische Leben wurde durch die deutschen Besatzungstruppen bei ihrem Einmarsch in Litauen 1941 mit einem Schlag nahezu vollständig zerstört. Die Eltern unserer Gäste, Zlata und Liova, überlebten die Massenerschießungen an der jüdischen Bevölkerung und wurden mit den anderen jüdischen Überlebenden in einem Ghetto zusammengepfercht. Erst dort im Ghetto lernten sie sich kennen und lieben und überstanden gemeinsam das entbehrungsreiche Leben. Im Zuge der weiteren Deportation in Konzentrationslager wurden sie aber getrennt und nach Dachau bzw. Stutthof verschleppt und mussten an zwei verschiedenen Orten unmenschliche Grausamkeit und unfassbares Leid erleben. Aber beide überlebten diese Orte der Qual und des Todes. - - - Nach dem Ende der Nachkriegswirren und einer kurzen Zeit in Litauen kam ihre erste Tochter, Ettie, zur Welt. Mit diesem neuen Leben in den Armen brachen sie auf nach Amerika, wo sie den Rest ihres Lebens verbrachten.

Diesem jüdischen Schicksal ist der 25. Gedenkabend gewidmet. Es nehmen teil: Schülerinnen und Schüler des Landrat-Lucas-Gymnasiums und der Marienschule, ein Ensemble der Städtischen Musikschule Leverkusen, der Bachchor Leverkusen und die evangelische Kirche in Leverkusen.

Anlass des Gedenkabends sind Ereignisse im Jahre 1938: Ein junger, 17-jähriger polnischer Jude, dessen Eltern aus Deutschland ausgewiesen worden waren, hatte auf der deutschen Botschaft in Paris aus Rache ein Attentat auf einen jungen Botschaftssekretär verübt. Reichspropagandaminister Joseph Goebbels instrumentalisierte das Attentat von Herschel Grynspan in einer fanatischen Rede am 9. November 1938, um gegen die angebliche „Jüdische Weltverschwörung“ den „Deutschen Volkszorn“ zu entfachen. In dieser Nacht setzten Schlägertrupps in ganz Deutschland über 1.400 Synagogen, Betstuben und Versammlungsräume in Brand. Etwa 400 Menschen wurden in dieser Nacht ermordet oder in den Selbstmord getrieben. 

 Klemens Büsch

Gedenkabend-Handzettel 2019 .pdf



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